EMDR-Therapie

Verarbeitung von belastenden und traumatischen Erlebnissen

Was ist EMDR?

EMDR Therapie; Psychotherapie; Tatjana Utz
Tatjana Utz

EMDR  steht für Eye Movement Desensitization and Resprocessing, was auf deutsch etwa Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegungen bedeutet. EMDR ist eine Therapiemethode, mit der belastende Lebensereignisse verarbeitet werden können.  Ursprünglich wurde EMDR für die Behandlung von Traumafolgestörungen wie der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) entwickelt. EMDR kann auch bei anderen Themen eingesetzt werden, z.B. bei:

  • Depressionen
  • Ängsten und Phobien
  • Anpassungsstörungen
  • anhaltender Trauer
  • psychischen Problemen, die mit einem belastenden Ereignis zusammenhängen
  • akuten Stresszuständen und Belastungen zur Stabilisierung

In der Therapie werden Augenbewegungen  oder andere Reize wie Geräusche oder Klopfbewegungen genutzt, die der Klient / die KlientIn wahrnimmt, während er / sie sich das belastende Ereignis vorstellt. Dadurch wird das Informationsverarbeitungssystem im Gehirn aktiviert. Damit verbundene Emotionen, Gedanken und körperliche Reaktionen werden dabei neu verarbeitet und die gespeicherten Erinnerungen aufgearbeitet. Die mentale Belastung kann deutlich reduziert oder aufgelöst werden. Die Wirksamkeit von EMDR ist durch zahlreiche Studien wissenschaftlich belegt.

Was passiert in einer EMDR-Sitzung?

Unzureichend verarbeitete negative Erfahrungen und belastende Lebensereignisse in der Vergangenheit können im Gehirn isoliert abgespeichert werden. Sie sind sozusagen im Gehirn "eingekapselt". Es besteht dann kein Zugang zu Ressourcen und Lösungswegen im Umgang damit. Die belastenden Erinnerungen können mit unangenehmen Emotionen, Körperempfindungen, Gedanken oder Bildern verbunden sein. Durch so genannte Trigger werden sie in der Gegenwart immer wieder aktiviert. Durch die EMDR Therapie wird diese Blockade aufgehoben, das belastende Material kann weiterverarbeitet werden.

 

In der Therapie wird außerdem betrachtet, welche Trigger und Symptome in der Gegenwart auftauchen. Emotionen, Gedanken und Verhaltensweisen, die aus der belastende Situation in der Vergangenheit  kommen und in der Gegenwart nicht mehr hilfreich sind (z.B. Anspannung, Ängste oder nicht angemessene Verhaltensmuster), werden bearbeitet.

 

Dann konzentriert sich die Therapie auf die Zukunft. Es werden neue, positive Verhaltensmuster etabliert, die der aktuellen Lebenssituation angemessen sind.

 

Wenn die Erinnerungen an das belastende Ereignis im Verarbeitungsprozess aktiviert werden, können auch die damit verbundenen unangenehmen Empfindungen reaktiviert werden. Der / die KlientIn behält dabei die volle Kontrolle, bestimmt das Tempo und kann die Behandlung zu jeder Zeit unterbrechen oder eine Pause machen. Die mentale Belastung ist im Vergleich zu anderen Therapiemethoden wesentlich kürzer, da der Verarbeitungsprozess in einem  sehr beschleunigten Tempo stattfindet.

 

Auch zwischen den Sitzungen können durch die Verarbeitung gegebenenfalls unangenehme Empfindungen auftauchen. Deshalb erlernen die Klientinnen vor der Behandlung Techniken zum Stressabbau und zum Umgang mit möglichen Reaktionen.

Wie lange dauert eine Behandlung mit EMDR?

Da der Verarbeitungsprozess in einem beschleunigten Tempo abläuft, können traumatische Erinnerungen an belastende Ereignisse vergleichsweise schnell verarbeitet werden.

 

Wie lange eine EMDR Therapie dauert, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Ein einzelnes belastendes Ereignis kann möglicherweise schon in wenigen Sitzungen verarbeitet werden. Liegen mehrere Ereignisse oder komplexere Belastungen vor, kann die Behandlung mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Auch Probleme und Belastungen in der aktuellen Lebenssituation spielen eine Rolle.

 

Für eine einzelne Sitzung sollten etwa 1,5 Stunden eingeplant werden. 

 

EMDR kann sehr gut mit anderen Therapieformen kombiniert werden. Hier erfahren Sie mehr zu meinem Therapieangebot: